Freitag, 27. Mai 2016

Eine unerträgliche Hitze


Wir haben das heißeste Jahr in Indien seit Jahrzehnten. Da schwitzen sogar die Inder ununterbrochen und wir mittendrin. 48 Grad waren für mich bisher unvorstellbar, aber nun weiß ich wie es sich anfühlt - unerträglich. Wer kann bleibt den ganzen Tag über im Haus und geht erst abends in die Stadt (ich habe Johpur noch nie so ausgestorben gesehen!).  Wir verlassen das Haus natürlich trotzdem um unterrichten zu gehen, denn wir wollen unsere Schüler nicht wegen der Hitze vernachlässigen.
Es ist erschreckend über die ganzen Hitzetode zu lesen, die oft gar nicht so weit weg von hier passieren... Die Maximaltemperatur (51 Grad) wurde in einem Dorf gemessen, das nicht einmal 2 Stunden von uns entfernt liegt.
Deswegen haben wir beschlossen die Zeit des Sambhal Centres zu verschieben.  Zuvor sind wir immer von 4 bis 6 Uhr nachmittags dorthin gegangen, doch das war aufgrund der Hitze sowohl für uns Freiwillige als auch für die Schüler sehr unangenehm und kaum jemand konnte sich noch konzentrieren. Vor allem für meine Klasse und mich war es unvorstellbar unerträglich, da wir auf dem Rooftop sind. Zuvor war dass immer ganz gut, da wir so etwas Wind hatten, aber nun sind wir der Sonne ausgesetzt und der Wind ist auch eher ein heißes Lüftchen als eine Abkühlung. Einen Tag lang konnte ich nicht zum Center gehen, da ich schon Kopfweh und Schwindelgefühle hatte und mich dann nicht auch noch 2 Stunden der brütenden Hitze aussetzen wollte.
Da die Kinder zurzeit Schulferien haben, hatte Vimlesh nun die geniale Idee das Center auf den Morgen vorzuverlegen, sodass wir nun schon um 8 Uhr morgens dort sind. Auch wenn es bedeutet früher aufzustehen, war es wirklich eine gute Entscheidung, denn sowohl die Kinder als auch wir Freiwillige sind viel fitter wenn es noch kühler ist. Meine Schüler sind nun wieder viel motivierter Englisch und Mathe zu lernen. In Englisch haben wir nun gerade die Themen Jobs, much/many und opposites mit dis-, im-, in-, il-, ir- und un- beendet. Und in Mathe haben wir riesige Fortschritte gemacht, sodass wir jetzt lange Aufgaben nach dem Schema, erst Klammern berechnen, dann Multiplikation und Division und erst dann Addition und Subtraktion berechnen können. Ich bin wirklich stolz auf meine 6 Jungs (den auch mein letztes Mädchen kommt nun leider nicht mehr, da sie zu Hause mithelfen muss...) Ich habe jetzt nur noch 6 Wochen hier, wovon in einer davon das Center geschlossen sein wird. Es ist erschreckend und traurig wie wenig Zeit uns nur noch zusammen bleibt und ich möchte am liebsten gar nicht daran denken. Doch die Kinder erinnern mich jeden Tag daran, denn es scheint auch sie sehr zu beschäftigen. Auf meinem Stockwerk unterrichten wir immer zu zweit und während der zweite Freiwillige immer in Abständen von 2-3 Monaten gewechselt hat, bin ich immer von Anfang an konstant geblieben. Am Ende jeden Tages werde ich von allen umarmt und darum gebeten nicht zu gehen - wirklich total süß und traurig zugleich!Und gefühlte hundertmal musste ich jetzt schon versichern, dass ich sie niemals vergessen werde!
 Ich hoffe einfach wirklich, dass nach mir ein anderer Langzeitfreiwilliger in dieses Center kommen wird, denn ein dauernder Wechsel an Freiwilligen ist wirklich nicht gut für sie...


Akash und Hemant (mein neuer Schüler)

Sameer und Raja

Raja und Akash

Mit Aaichuki, Sanjna und Hemant, wobei die Mädchn nicht in meiner Klasse sind.



Unsere Schüler haben ihre Sambhali Uniformen bekommen!

Mit Sanjna, Lilly und Aaichuki



Leider hab ich nun gar keine Zeit mehr zwischen meinen Centern den um 10:30 Uhr beginnt ja bereits meine erste Klasse im Jodhpur Empowerment Center.
Zuerst unterrichte ich für eine Stunde meine Medium-Beginners class. Meine 6 Schülerinnen sind teilweise wirklich unglaublich clever und ich muss mich ganz schön ins Zeug hängen um dauernd neue Sachen vorzubereiten, den Wiederholen wird hier schnell zu langweilig. Vor allem in Mathe sind sie alle Genies! Mit dieser Gruppe habe ich immer unglaublich viel Spaß und sie sind für mich alle eher zu Freundinnen geworden. Sie sind ja auch alle in meinem Alter oder sogar ein bisschen älter. Sie lachen viel mit mir und nicht selten auch mal über mich, wenn ich mal wieder etwas mache, was aus indischer Sicht wohl nicht normal ist oder aber sie lachen über mein Hindi (mal weil sie es lustig finden, dass ich ihnen in ihrer Sprache sage, dass sie doch bitte schneller schreiben sollen oder leise sein sollen, und mal weil ich irgendetwas falsch ausspreche) Aber an sich lachen in dieser Gruppe eh alle über alle und auch über sich selbst, sodass es eigentlich immer total lustig ist. Die Gruppe unter sich wächst immer mehr zusammen und das ist wirklich schön zu sehen, denn als sie vor 5 Monaten alle neu dazukamen, gab es diese Zusammengehörigkeit noch nicht.
Mittlerweile nennen meine Medium Girls mich auch alle nur noch Jessi - ein kleiner Kontrast zu dem "Jessica - Mam" in Sambhal.
Dann haben wir momentan 4 Mädchen, die unser Center während der Schulferien besuchen. Sie sind zwischen 12 und 14 Jahren alt und ich unterrichte sie eine halbe Stunde zwischen meinen Stunden separat. Man merkt schon, dass sie gute Schulen besuchen (eine von ihnen sogar eine English Medum school, auf der mehr Englisch als Hindi gesprochen wird). Mir gegenüber waren sie anfangs erst ziemlich schüchtern und haben nur total leise gesprochen, doch jetzt werden sie immer offener und fragen mich andauernd nach meinem Leben in Deutschland: "What festivals do you have?", "What games do you play?" und und und...
Anschließend besuchen diese 4 dann auch noch meine Advanced Klasse. Meine advanced Klasse besteht eigentlich aus 8 Frauen, allerdings kommen die meisten von ihnen nur sehr selten und so habe ich normalerweise nur 3-4 Frauen. Wir haben mit dem Thema Tenses angefangen und sie lernen gerade die Vergangenheitsformen der unregelmäßigen Verben. Die Frauen reden immer viel über ihre Kinder oder über ihre Näharbeiten und finden es immer noch amüsant, dass ich gar nicht nähen kann :-D
 Um 13 Uhr bin ich dann schon fertig mit dem Unterrichten und aber auch schon ganz schön geschafft. Dann muss ich noch 4 Unterrichtseinheiten für den nächsten Tag vorbereiten.
Auf einmal 4 Klassen statt der gewohnten 2 zu haben ist schon echt anstrengend, vor allem da es ja recht heiß ist und Stromausfälle an der Tagesordnung sind...Diese Stromausfälle sind übrigens des Öfteren von der Regierung angeordnet um Strom zu sparen, den man dann in die umliegenden Dörfer schicken kann. Mit diesem Wissen werden die Stromausfälle zwar nicht erträglicher aber man kann sich damit abfinden, da es auf jeden Fall Sinn macht.
Außerdem kommen von nun an wieder die ein oder anderen neuen Freiwilligen, die ich als Volunteer Coordinator einweisen muss und je näher das Ende unseres Freiwilligendienstes rückt, desto mehr Dinge fallen noch an. Zahlreiche Reports müssen noch geschrieben werden, wir sollen unserem Chef helfen die Sambhali Website umzuschreiben und ich soll ein File erstellen für den nächsten Volunteer Coordinator, damit dieser es leichter hat. Es wird mir also während der unterrichtsfreien Nachmittage auf keinen Fall langweilig!


Um aus dem Guesthouse rauszukommen habe ich nun wieder mit dem Schwimmen angefangen. Das heißt ich trage wieder meine tolle Kombination aus Badeanzug, Badeshorts, und Badekappe um möglichst viel zu verdecken und schwimme täglich 45 Minuten im Schwimmbad des Sportkomplex  nebenan. Ich bin trotzdem noch eine der "freizügigeren", einige tragen Ganzkörperanzüge bis zu den Handgelenken und Knöcheln.
 Die anderen Freiwilligen gehen immer morgens schwimmen, aber da habe ich jetzt wegen Sambhal keine Zeit mehr, sodass ich als Einzige nachmittags gehe. Und das Schwimmbad ist echt voll! Bestimmt 40 Personen und ich bin die einzige Westlerin. Zudem bin ich die einzige Brustschwimmerin. Die Inder lernen nämlich das Kraulen zuerst und viele kennen das Brustschwimmen gar nicht und schauen mir interessiert zu. Da ich alleine bin, werde ich täglich in Gespräche verwickelt und habe schon zahlreichen Inderinnen erklärt was ich hier mache und warum ich so anders schwimme.
Seit Kurzem habe ich nun auch eine "Schwimmschülerin", die meine Art des Schwimmens unbedingt erlernen möchte. Ich glaube meine Fähigkeiten als Schwimmlehrerin lassen aber zu wünschen übrig, denn als sie gestern zum ersten Mal frei schwimmen wollte, ist sie erstmal untergegangen. Zum Glück konnte sie sich aber wieder selbst retten, da sie ja an sich weiß wie man schwimmt, nur das Brustschwimmen kennt sie eben nicht. 

The pink city: Jaipur





Jodhpur, die Stadt in der ich lebe, wird auch die blaue Stadt genannt.
Doch viel bekannter ist vermutlich Jaipur, die pinke Stadt.
Letztes Wochenende habe ich mich dann am Samstagmorgen um 5 zusammen mit zwei weiteren Freiwilligen auf den Weg zum Jodhpurer Bahnhof gemacht. Um 6 Uhr morgens ist unser Zug dann gestartet und bereits mittags um halb 12 waren wir in Jaipur.
Dort haben wir dann erstmal einen sehr witzigen Rickshaw Fahrer kennengelernt - er kannte erstaunlich viele Witze, auch wenn wir nicht immer alle lustig fanden. Dieser Rickshaw Fahrer hat uns dann das ganze Wochenende über begleitet, weil in Jaipur alle Sehenswürdigkeiten total verteilt sind und man praktisch kaum irgendetwas zu Fuß zurücklegen kann.
Unser Rickshaw Fahrer hatte sogar eine Musikanlage, sodass wir immer mit laut aufgedrehter Musik durch die Stadt und das umgebende Land fahren konnten.
Da wir ja nicht einmal 2 komplette Tage in Jaipur hatten ging es am Samstag nur kurz zum Hostel um das Gepäck abzulegen und dann schon wieder weiter.
Unser erster Stop war der Affentempel der etwas außerhalb der Stadt liegt und zahlreiche Affen beherbergt. Wir haben Nüsse gekauft und durften die Affen dann füttern und manche von ihnen sind wirklich unglaublich zutraulich und klettern einem auch auf die Schultern. Etwas Respekt hatten wir zuerst schon, aber die kleinen Affen waren zwar manchmal unglaublich frech und haben uns an den Haaren gezogen aber gefährlich erschienen sie mir eigentlich nicht.
Die Affen gelten übrigens als Reinkarnation Hanumans und werden deswegen von den Hindus täglich gefüttert.
Auf dem Weg zum Affentempel gab es auch einen Schlangenbeschwörer - meine Abneigung gegen die werde ich wohl nie loswerden... Nachdem ich dann erstmal schnellstmöglich ans andere Ende des Weges gerannt bin, hat sich einer meiner Mitfreiwilligen die bestimmt 1,5 m lange Schlange um den Hals legen lassen...
Füttern mit "Affennüssen"

Am Anfang noch etwas zögerlich...

Doch die Affen kennen keine Scheu!

Morgan fand das nicht ganz so toll...

Ein bisschen an den Haaren ziehen...


Attacke!

Nach dem Affentempel ging es tierisch weiter. Wir hatten von der Elephant village etwas außerhalb von Jaipur gelesen und wollten diese unbedingt besuchen.
Jaipur hat ziemlich viele Elefanten, viele Familien besitzen einen oder auch zwei. Hathi Gaon ( Elefantendorf) wurde gegründet um den Elefanten und ihren Besitzerfamilien angemessene Unterkünfte zu bieten, und um den Elefanten einen ruhigen Ort außerhalb der Stadt zu bieten. So gibt es dort die riesigen Behausungen für die Elefanten und Unterkünfte für die Familien mit ihren Kindern. Es gibt außerdem zahlreiche kleine Seen, die die Elefanten nutzen können um zu trinken und zu baden.
Elephant village beherbergt über 100 Elefanten und deswegen kann ich natürlich überhaupt nicht beurteilen ob es allen diesen Elefanten gut geht. Bei der Familie die wir besucht haben kann ich aber sagen, dass ihre Elefanten alle total entspannt und freundlich waren. Jeder Elefant hat sein eigenes "Betongebäude" und es gibt schon auch die Fußfesseln, die an einem Fuß festgemacht werden, wenn der Elefant gefüttert, bemalt und gewaschen wird. Aber die Elefanten werden gut umsorgt, dürfen auch mal frei herumlaufen und kommen dann aber wieder, weil sie wissen wo sie ihr Futter bekommen. Natürlich kann man jetzt sagen, dass Elefanten trotz allem wilde Tiere sind und in Freiheit leben sollten, allerdings ist der asiatische Elefant eine bedrohte Art. Elephant village hat es sich auch zur Aufgabe gemacht dem entgegenzuwirken, sodass man auch das ein oder andere Elefantenkalb finden kann. Natürlich glaube ich auch, dass die Wildnis für Elefanten immer noch das beste ist, doch wenn das schon leider nicht möglich ist, glaube ich jetzt dass Elephant village einer der besten Orte ist für einen Elefanten.
Wie gesagt, dass war der Fall bei der Familie, die wir besucht haben und es kann natürlich 5 Häuser weiter schon ganz anders aussehen...
Das Elefantenmädchen das wir näher kennen lernen durften, heißt Rani Soniya (Königin Soniya) und ist 12 Jahre alt. Wir durften sie reiten, bemalen, waschen und füttern und die ganze Zeit über war sie unglaublich sanft und hat unsere Hände mit ihrem Rüssel erkundet.
Zuerst war ich total gegen das Elefantenreiten, den die Elefanten die ich zuvor in Jaipur gesehen hatte, hatten alle diese Elefantensänften auf dem Rücken. Diese Sänften machen es bestimmt bequemer für den Reiter (den so ein Elefant ist wirklich unbequem!) doch ich kann mir gut vorstellen, dass sie für den Elefanten weniger angenehm sind (zumindest wenn die Sänfte nicht richtig angepasst ist).
Doch unser Guide meinte dann, dass auch sie es vorziehen ihren Elefanten nur eine Decke umzuschnallen und so haben wir uns dann doch dafür entschieden.
Wie gesagt sonderlich bequem war das nicht, aber dennoch ein Erlebnis!
Anschließend durften wir Rani mit Bambus füttern (Elefanten nehmen übrigens täglich über 200 Kilo futter zu sich...!) Wir haben ihr die Bambusstücke hingehalten und sie hat sie mit ihrem Rüssel aus unseren Händen genommen.
Anschließend durften wir sie noch bemalen (wobei ich die Ehre hatte und ihrem Kopf zugeteilt wurde) und am Ende haben wir die Farbe dann wieder abgewaschen.
Für das ganze haben wir dann schlussendlich etwas mehr Geld bezahlt, als wir es vermutlich bei den Elefantenführern in der Stadt gezahlt hätten, dafür wissen wir aber dass es den Elefanten dort gut geht und das Geld wird in das Futter und die Miete der Elefantenbehausungen (die der Stadt gehören) investiert.













An Tag 2 in Jaipur haben wir uns dann das Amber Fort, den Seeplast und den Windpalast angeschaut und sind anschließend noch etwas durch die pink city geschlendert.
Das Fort ist rießig, liegt auf einem Hügel und vor allem die Spiegelhalle ist total beeindruckend, ihre kompletten Wände sind mit zahlreichen kleinen Spiegeln bedeckt.
Anschließend haben wir einen kurzen Zwischenstop beim Seepalast gemacht, der als Sommeresidenz für den Raja gebaut wurde. Zwei seiner Stockwerke liegen unter Wasser, was abkühlen soll. Und der See dient auch als Schutz gegen Feinde.
Und auch der Windpalast hat uns mit seiner Fassade sehr beeindruckt.
Amber Fort

Amber Fort

Amber Fort

Amber Fort: Eingang zur Spiegelhalle

Amber Fort

Spiegelhalle

Spiegelhalle

Spiegelhalle

Spiegelhalle

Spiegelhalle

Windpalast

Windpalast

Seepalast
Früh am Montagmorgen ging es dann wieder zurück nach Jodhpur. So schön Jaipur auch ist, Jodhpur gefällt mir wirklich besser, ich finde es hat mehr Charme. In Jaipur ist alles verteilt und es hat meiner Meinung nach keine so richtige Altstadt, wie wir sie in Jodhpur rund um den Clocktower haben. 





Mittwoch, 18. Mai 2016

"This is my house, this is my brother's house, this is my aunt's house, this is my friend's house,...."

Zu Besuch bei Aaesa und Saniya:

Nachdem ich gestern wieder von zwei Schülerinnen (Schwestern) zu ihnen nach Hause eingeladen worden bin, kann ich nun sagen: Man endet wohl nie nur in einem Haus.
Schon als ich letzte Woche Sanju besucht hatte, war ich auch noch bei Shilpa und wäre auch noch in einem weiteren Haus eingeladen gewesen, hätte ich denn die Zeit dazu gehabt.
Als ich dann mit zwei weiteren Freiwilligen gestern bei Aaesa und Saniya eingeladen war, war ich schlussendlich bestimmt in 5 verschiedenen Häusern. 
Die beiden Schwestern sind Muslime und so haben wir gefühlt das ganze Muslimenviertel, in dem sie wohnen, kennengelernt. 
Angefangen hat es bei Aaaesas und Saniyas Haus und wir wurden der Großfamilie vorgestellt. Da waren die Mutter, die Tanten und Onkel, die Cousins, die Kinder der Cousins, die Ehefrauen und -männer aler Familienmitglieder, die Ziegen der Familie, und und und... 
Alle waren total neugierig uns kennenzulernen und unsere beiden Schülerinnen haben uns überall stolz vorgestellt und rumgeführt. Mir ist schon immer aufgefallen, dass die beiden Schwestern ein künstlerisches Talent haben und jetzt weiß ich auch woher das kommt: Die Mutter häkelt Mützen und der Vater fertigt Figuren aus Eisen an und hat sogar die verkünstelte Tür der Familie selbst gemacht. Wirklich beeindruckend für uns!
Wir haben uns in keinem Haus länger als 15 Minuten aufgehalten und dann ging es schon in das nächste Haus, mal in das vom Bruder nebenan, dann ein paar Häuser weiter in das der Tante,... Und dann auch noch in das einer anderen Schülerin vom Center, die relativ neu ist bei uns und von der ich dann mal ganz nebenbei erfahren habe, dass sie über ein paar Ecken mit Aaesa und Saniya verwandt ist. Auch im Haus dieser Schülerin gab es die Tante und zahlreiche Cousins und Cousinen, die mich alle mit großen Augen angestarrt haben und alle ein Foto haben wollten. 
Alle waren total gastfreundlich und ich weiß nicht wie oft ich ablehnen musste etwas zu essen zu bekommen, da wir ja nicht in 5 Häusern essen konnten. Die indische Gastfreundschaft, Wärme und Offenheit gegenüber Fremden, wird definitiv zu den Dingen gehören die ich mit am meisten vermissen werde!
Mit der Oma

Die Frau des Cosuins mit dem 5 Wochen alten Baby

Dann in Nazmeens Haus (andere Schülerin) mit ihrer Tante

Mit Saniya (links) und Aaesa (rechts)

Mit einer der Tanten

Mit dem kleinen Bruder Artif




Zu Besuch beim kleinen Schneider

Auch letztes Wochenende waren drei meiner Mitfreiwilligen und ich bei einer Familie zum Abendessen eingeladen.  Diesmal jedoch keine Schülerinnen von uns sondern von unserem Liebelingsschneider und seiner Frau. Die Familie hat zwei Söhne und wohnt direkt hinter dem Laden,  in dem der Schneider arbeitet.
Gegessen haben wir alle zusammen in einem kleinen Raum auf dem Boden und haben uns immer zu zweit einen Thali (Art Teller) geteilt, weil es nicht genügende gab. Das Essen war aber einfach total lecker und wir haben uns total über die Einladung des "kleinen Schneiders" gefreut. (Wir nenen ihn so aufgrund der Größe seines Ladens). Er arbeitet in der Stadt um genügend Geld zusammenzubekommen um sich und seiner Familie ein eigenes Haus in ihrem Heimatdorf leisten zu können.
Die Tochter von der Familie obendran wird auch ab und zu mitgefüttert.
Unsere Schneidersfamilie hat einfach ein offenes Herz für alle! 

simpel, aber richtig gut!




Workshop: Wir knüpfen Freundschaftsarmbänder!

Diese Woche hatten wir dann mal wieder einen kreativen Workshop im Gegensatz zu den eher informativen in den letzten Wochen. 
Eine Freiwillige aus Chile versteht sich darauf Freundschaftsarmbänder zu machen und wir haben sie gefragt ob sie einen Workshop im Jodhpur Empowerment Center machen kann.
Die Frauen und Mädchen hatten dann auch ganz viel Spaß die Knüpftechnik zu lernen und sich ihre eigenen Armbänder zu knüpfen.
Von uns Freiwilligen, die zuvor auch nicht wussten wie das geht wurde aber natürlich erwartet, dass wir es ganz schnell lernen um unseren Schülerinnen helfen zu können. Das hat dann auch mehr oder weniger geklappt. Auf jeden Fall hatte am Ende jede ein Armband, mit dem sie zufrieden war!


Wir schauen einen Film mit den Sambhal Kindern!

Letzten Montag konnten wir dann endlich ein Versprechen einlösen, dass wir unseren Sambhal Kindern schon Tage zuvor gegeben hatten. Sie wollten unbedingt einen Film anschauen und nach dem ganzen Unterricht haben sie sich sowas ja auch wirklich mal verdient.
Also haben wir uns den gewünschten Film besorgt und am Montag kamen all unsere Schüler ins Guesthouse und wir haben den Film mit einem Projektor gezeigt.
Es gab auch ein paar Süßigkeiten und Wasser, wobei uns letzteres viel zu schnell ausging und wir immer wieder neues besorgen mussten. In einem kleinen abgedunkelten Raum mit etwa 60 Personen in dem ohnehin schon heißen (46 Grad!) Indien, wird es ohne Wasser nämlich schnell ungemütlich...
Leider konnten wir Freiwillige den Film so leider nicht wirklich genießen, aber den Kindern hat der Tag trotzdem Spaß gemacht! Auch wenn ein kleines Mädchen später auf meinem Schoß eingeschlafen ist, was die Hitze für mich nochmal unerträglicher gemacht hat :-D
Nach dem Film ging es für die Kinder dann mit dem Van zurück in den Slum.


Frage: Wie viele Kinder passen in unseren Van?

Antwort: Wenn wir quetschen 25!
Grüße aus Sambhal :)

Normaler Tag im Center: Die Kinder flechten meine Haare während ich ihre Hausaufgaben in die Hefte schreibe.


Freitags bekommen die Kinder immer  Obst 



Kontaktformular

Name

E-Mail *

Nachricht *