Montag, 23. November 2015

Impfaktion

Mehr oder weniger 90 Kinder haben nun bereits ihre ersten Impfungen bekommen.

Da die Sambal Schüler fast ausnahmslos daheim und nicht im Krankenhaus geboren worden, hatten sie zuvor keine einzige Impfung bekommen in ihrem Leben.
Das wollen wir nun ändern und haben zwei sehr nette Ärzte hier gefunden, die die Kinder umsonst untersuchen und impfen. Ich war zuvor einmal mit Mukta zu Besuch bei einem dieser Ärzte um alles zu besprechen.
Für die Medikamente und Impfstoffe mussten wir natürlich trotzdem Geld auftreiben. Viele der Kinder  bekommen nun etwas gegen schwere Erkältungen, Hauptprobleme (Hautpilz,...) und viele auch etwas gegen Wurmbefall...
Wir haben ein Register gestartet, in dem jedes behandelte Kind genau dokumentiert wurde, auch mit Größe und Gewicht. Dass unsere Schüler zum Teil sehr unterernährt sind, war uns zwar eigentlich schon zuvor klar, es aber nochmal in Zahlen zu sehen, war sehr schockierend.
Die Aufgaben von uns Freiwilligen waren: Das Messen von Größe und Gewicht, Mut zu sprechen und Händchen halten während der Impfungen. Einige hatten große Angst vor den Nadeln, was aber auch verständlich ist, da sie noch nie geimpft worden sind und viele von ihnen auch noch nie zuvor bei einem Arzt waren.
Es gab viele Tränen und es war nicht immer einfach davon zu überzeugen, dass sie sich doch auf den Stuhl setzen. Aber mit Geduld, und Keksen und Saft als Belohnung haben wir es dann geschafft.
Insgesamt haben manche der Kinder jetzt schon drei Impfungen (andere erst zwei da wir es nicht immer schaffen, bei jedem Termin alle Kinder aufzutreiben, da manche von ihnen auch arbeiten gehen - daher ist es ganz gut dass wir in unserem Register alles datieren können). Sie bekommen eine Grundimmunisierung: Hepatitis, Typhus, Polio, Diphterie, ... (Auch vom Alter abhängig, die Kinder variieren zwischen 3 und 15 Jahren) Manche der Impfungen müssen ja auch mehrfach verabreicht werde, sodass sich dieses Projekt noch etwas ziehen wird.
Wir hoffen auch, dass unsere Versorgung mit den Medikamenten etwas bessern kann und überlegen derzeit, inwiefern wir mit Eisentabletten (oder andere Präparaten) diverse Mangelerscheinungen überwinden können.





Diejenigen Kinder, die gerade nicht untersucht oder geimpft wurden, haben sich mit Malen die Zeit vertrieben.










Zwei unserer Kleinsten

Mit einem Becher gefüllt mit Saft als Belohnung




Samstag, 14. November 2015

Happy Diwali!

Diwali - Weg des Lichts 
Eine Woche Diwali feiern liegt jetzt hinter uns. Das erste größere hinduistische Festival, das meine Mitfreiwilligen und ich miterleben durften. Vergleichbar wird damit wohl nur noch Holi, das im kommenden März zelebriert wird.

Diwali gilt vor allem hier in Nordindien auch als Neujahrsbeginn, wobei mir erzählt wurde dass unser Neujahr hier schon auch gefeiert wird.
Diwali jedoch kam mir vor wie Weihnachten und Silvester auf einmal: Überall schmückten Lichterketten die Straßen, kleine Öllämpchen wurden in den Häusern aufgestellt und 5 Tage lang wurde zu jeder Tages- und Nachtzeit mit Feuerwerk und Böllern gefeiert. Wirklich es gab keine Minute Ruhe, von überall her konnte man den Krach der Feuerwerkskörper hören. Wenn wir abends auf dem Rooftop saßen, war es natürlich mega schön von allen Seiten die bunten Lichter zu sehen. Doch nachts wenn man dann schlafen wollte, war es in unserem hellhörigen Zimmer nicht mehr ganz so toll. Na ja, da kamen dann halt meine Oropax zum ersten Mal hier in Indien zum Einsatz :D
Diwali soll den Sieg des Guten über dem Bösen symbolisieren und es wird sehr viel gebetet und man schenkt sich gegenseitig Süßigkeiten. Der Hauptfeiertag war am Mittwoch.
Schon im Sambal Center haben wir mit einigen Süßigkeiten und Feuewerksknallern gefeiert und zum Abschied musste ich so ziemlich jedem Kind die Hand geben und "Happy Diwali" sagen. Die Kinder waren schon voller Vorfreude auf das Fest und waren sehr erstaunt, das es bei uns gar nicht gefeiert wird... An diesem Tag und am Tag zuvor waren auch einige amerikanische Schüler mit im Center. Sie sind 15 bzw. 16 Jahre alt und reisen gerade zusammen mit zwei Lehrern in Indien. Zu ihrem Programm gehörte es dann auch ein paar Tage in die NGO reinzublicken. Mit den Kindern im Sambal Center haben sie dann vor allem viel gesungen und Spiele gespielt. Und natürlich wurden auch sie in unser kleines Diwali Fest dort mit einbezogen.
Im Guesthouse jedoch wurde Diwali nicht groß gefeiert, da es vor nicht allzu langer Zeit einen Todesfall in der Familie gab und dann erstmal eine Zeit lang nicht gefeiert werden darf. Da wir Volunteers aber nicht darunter leiden sollten, haben wir außerhalb im Boarding Home mit den 22 Sambhali Mädchen dort gefeiert.
Nach einem festlichen Abendesen, zubereitet von unserem witzigen und netten Koch Durgesh, haben wir dann alle unsere Saris angezogen. Das ist gar nicht so einfach, da wir natürlich keine Ahnung hatten wie man den genau faltet und fixiert. Mukta, die Frau von Govind, hat uns dann allen netterweise geholfen.
Dann sind alle Freiwillige ins Boarding Home gefahren, weil die Mädchen dort nicht nach Hause konnten über die Feiertage. Daher waren einige von ihnen natürlich sehr traurig - wenn 10-jährige deutsche Kinder Weihnachten nicht zu Hause feiern dürften, wären sie das ja wohl auch. Wir haben aber versucht das Beste daraus zu machen und zumindest die meisten von ihnen hatte dann doch zumindest 2-3 tolle Stunden mit Feuerwerk und co.

Im Sambal Center:



Spiele mit den Kindern






Diwali feiern mit Wunderkerzen :)




 Selfietime :D
Mit Nisha

Mit Aarti

Mit Aiychuki


Mit Balram


Mit Durga

Diese Familie wohnt direkt neben dem Tempel, in dem wir unterrichten, Zwei ihrer Kinder kommen auch zu uns.






Und abends im Boardinghome:







Nun bin ich auch schon seit mehr als 100 Tagen in Indien und habe daher schon fast einen Drittel meines Freiwilligendienstes hier hinter mir. Die Zeit verfliegt und bald geht es los auf unsere erste größere Reise Richtung Himalaya. Ab da wird die Zeit dann wohl noch schneller vorbeigehen als mir lieb ist, da schon jetzt ein Abschied von den Frauen und Kindern hier unvorstellbar erscheint.
Hier passieren tagtäglich so viele Dinge, sei es eine Dance competition (bei der unsere Sambhali Frauen gegeneinander angetreten sind), Gespräche mit dem Arzt (mit dem ich gerade eine Impfaktion für die Sambal Kinder organisiere), das RIFF Festival (ein Musikfestival auf dem Fort von Jodhpur, welches wir uns einen Abend lang gegönnt haben), Tanzen und Singen mit den Mädchen und Kindern in den Centern, Einblicke in ihr Leben, Sari-Shopping, das ständige Ankommen von neuen Volunteers aus aller Welt (um mal einige Nationen aufzuzählen: Deutschland, Schweiz, Österreich, Frankreich, Italien, Polen, England, Südafrika, Amerika, Spanien, Irland,...)
Es fällt mir schwer mich überhaupt daran zu erinnern, was ich letzte Woche gemacht habe, weil in der Zwischenzeit einfach schon wieder so viel passiert ist.
dance competition

dance competition

Die Clocktower-area war während Diwali immer total gut besucht


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