Mittwoch, 27. April 2016

Und mittwochs heißt es: Workshop!


Nisha schreibt die Fragewörter vom Whiteboard ab

Mit meiner bezaubernden und wunderschönen Schülerin Sarika.

Und mit der selbstbewussten lustigen Nisha.

Die süße Pinky

Smile (oder an Indien angepasst: "Chapati" (Fladenbrot))


Mittwochs ist Workshopday und die beiden letzten Workshops mit unseren JEC Frauen haben mir besonders gut gefallen!
Letzte Woche haben wir einen Vortrag darüber gehalten wie wichtig es ist Englisch zu lernen, da es nicht nur die Weltsprache ist, sondern auch eine in Indien oft genutzte Sprache - geprägt durch die Kolonialzeit.
Mit Beispielen die die Frauen aus dem Alltag kennen, wie Zeitung (gibt es natürlich auch welche in Hindi, aber einige hier sind eben auch auf englisch) und Musik haben wir die Frauen glaube ich schnell für das Thema einnehmen können.
Wir haben ihnen dann erklärt, das es ein wichtiger Vorteil für ein Jobinterview sein kann und dass nicht nur in den großen Firmen und bei wichtigen Posten die für unsere Frauen außerhalb ihrer Reichweite liegen. Nein auch um in einem der kleineren Shops in Jodhpur zu arbeiten oder wenn man gar selber einen eröffnen möchte, ist English ein klarer Vorteil wenn nicht sogar ein Muss um auch an Touristen verkaufen zu können.
Auch bedenkend dass selbst innerhalb Indiens nicht jeder Hindi spricht, und es unzählige verschiedene Sprachen innerhalb der Landesgrenzen gibt - haben wir versucht zu vermitteln dass Englisch ein guter Weg der Kommunikation ist um sich selbst mit den eigenen Landsleuten unterhalten zu können.
Da einige unsere Mädchen und Frauen den Lebenstraum haben Stewardess zu werden, war es von uns natürlich auch nicht ganz ungeschickt zu erwähnen, dass ein gutes Englisch für diesen Job absolut essenziell ist. :-)
Und ein weitere Pluspunkt der hoffentlich motivieren konnte, ein besseres Englisch hilft auch sich mit uns Freiwilligen besser zu verständigen.
Die Frauen haben dann von selbst noch ganz viele andere Punkte genannt - zum Beispiel den Kindern bei den Englisch Hausaufgaben helfen zu können, oder ein höheres Ansehen in der Gesellschaft zu bekommen.


Heute haben wir dann einen weiteren Workshop gehalten, dieses Mal zum Thema communication.
Wir haben darüber geredet wie wichtig eine gute Kommunikation untereinander ist und wie schnell Dinge falsch übermittelt werden können.
Wir haben den Workshop sehr interaktiv gestaltet und er hat wirklich fast 2 Stunden gedauert... Angefangen haben wir damit ihnen kurz die verschiedenen Arten der Kommunikation vorzustellen und dann näher auf diese einzugehen.
Bei der verbal communication haben wir mit den Frauen das Spiel stille Post gespielt: Alle Frauen sitzen in einem Kreis und man gibt einer von ihnen einen Zettel mit einer kurzen Notiz, die auch nur sie sehen darf. Sie flüstert es dann in das Ohr ihrer rechten Sitznachbarin. Reihum geht es dann weiter, bis die letzte Frau laut ausspricht was sie gehört hat. Da wurde aus "I am an independent woman" ganz schnell "depending woman" Das beste Beispiel dafür wie schlechte Kommunikation Nachrichten komplett verdrehen kann.



Weiter ging es mit body language. Wir haben versucht ihnen erst durch Beispiele von uns selbst zu zeigen wie verschiedene Körperhaltungen des Redners auf die Zuhörer wirken. Weiter sind wir dann noch darauf eingegangen, dass es wichtig ist laut genug zu sprechen und Augenkontakt zu halten.
Nacheinander haben wir das dann alle Frauen ausprobieren lassen. Ich weiß wir waren schon ganz schön fies, jede Einzelne vor die Gruppe zu stellen und 10 Sätze über sich selbst vorzutragen, aber es hat auf jeden Fall schon einiges gebracht. Die Mädchen durften sich selbst Feedback geben und sollten sich gegenseitig sagen, wie die Körperhaltung gewirkt hat. Das andauerndes Rumspielen am Sari oder Drehen der Bangles (Armbänder) nervös und schüchtern rüber kommt, haben sie alle verstanden. Doch wir sind stolz auf jede Einzelne, da wir auch wissen dass dieser spontane Vortrag - und dann auch noch auf Englisch - alles andere als einfach ist für unsere Frauen.
Zwei von ihnen nannten als Hobby singen, und so haben wir sie doch spontan gefragt ob sie vielleicht gerne noch je ein Lied vor der ganzen Gruppe singen möchten, was sie dann auch gemacht haben. Während des Singens wirkten beide so viel  selbstbewusster und wir haben versucht sie zu motivieren das auch bei den Vorträgen zu tun. Wir werden das ab jetzt öfters üben und mal schauen ob unser Workshop einen positiven Effekt hatte. Das Ding ist nämlich, dass unser Center dasjenige ist, dass immer am meisten Besuch bekommt. Das bedeutet dass Touristen sich die NGO anschauen wollen und einen Einblick in unser Center haben können. Ich weiß nicht wie toll ich das immer finde, weil man es natürlich schon mit einem Zoo vergleichen könnte. Ich verstehe aber auch wie wichtig es ist für die NGO bekannter zu werden und Menschen zu zeigen welch tolle Dinge hier geschehen.
Auf jeden Fall bedeutet das für unsere Frauen immer auch vor einer Audienz unterrichtet zu werden und nicht selten wird die ein oder andere auch gebeten sich selbst kurz vorzustellen. Genau da soll unser Training nun helfen den Mädchen und Frauen die Schüchternheit zu nehmen.
Jyoti hält eine kleine Rede über ihr Leben


Weiter ging es dann noch mit einer kurzen Einheit zur Kommunikation über Symbole, zum Beispiel im Straßenverkehr, oder auch bei uns im Unterricht durch den Gebrauch der Flashcards, da sie uns helfen die Sprachbarriere zu überwinden, wenn wir nicht alles auf Hindi wissen und lieber mit Bildern arbeiten.
Das letzte Thema war dann noch Gesichtsausdrücke und was sie vermitteln. Zu diesem Thema durfte wieder jede Frau vorkommen und sollte 2-3 Gefühle darstellen.
Meine Schülerin Nisha soll nachdenklich wirken. Vermutlich heckt sie gerade ihren nächsten Scherz aus, denn darin ist sie während meinem Englischunterricht besonders gut :D Geweigert hat sie sich übrigens, wütend dazustellen. Dabei kann sie dass eigentlich auch ganz gut: "No Jessica, I don't want to write exam next Friday again!!!" Sorry meine liebste Nisha, aber das Examen muss leider sein....

Meine Schülerin Priyanka ist überrascht - einfach zu süß!

Und Kusum ist müde.


Letzten Samstag hatten wir übrigens cooking class bei unserem Chef. Es war richtig interessant und es gab einige tolle Gerichte - mein Favorit: Kartoffeln in Kokossoße!


Und hier noch ein paar Sambhal Fotos mit meinen Kleinen, die mir tagtäglich die Energie rauben und mich aber auch zum glücklichsten Menschen in ganz Indien machen!
Sameer und Akash schreiben sich gegenseitig eine Nachricht nach dem neuesten Prinzip meines Matheunterrichts. Jeder Buchstabe bekommt eine Zahl zugeteilt und dann werden in Form von Matheaufgaben Wörter geschrieben. Und nur wer den Buchstaben-Zahlen Code kennt, kann die Nachricht lesen. Meine Schüler lieben es und ich hab selbst auch schon einige Nachrichten bekommen mit "Jessica Mam Please not go" (Ja dass meine Abreise immer näher rückt, wird hier nicht ganz so Positiv aufgenommen) oder "Jessica Mam favourtie teacher" (Ich sag doch: glücklichster Mensch in ganz Indien:) 

Und auch Vishal nutzt unsere Geheimschrift! 

Alltag im Sambhal Center

Erinnert mich irgendwie an "Wo ist Walter?" Ein Buch, dass meine Schüler total mögen!

Mädels-Kuschelattacke!

Ob Sameer die Nachricht wohl entschlüsseln kann?

Und hier beim Lesen üben des Englisch Dialoges den sie alle vom Whiteboard abschreiben mussten. Es ist ein Gespräch zwischen einem Polizisten und einem Verdächtigen. Der Polizist stellt gaaaaanz viele Fragen und benutzt dabei natürlich gaaaaaaaanz viele Fragewörter, die wir gerade erst gaaaaanz oft geübt haben...

naughty boys ;)


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