Freitag, 27. Mai 2016

The pink city: Jaipur





Jodhpur, die Stadt in der ich lebe, wird auch die blaue Stadt genannt.
Doch viel bekannter ist vermutlich Jaipur, die pinke Stadt.
Letztes Wochenende habe ich mich dann am Samstagmorgen um 5 zusammen mit zwei weiteren Freiwilligen auf den Weg zum Jodhpurer Bahnhof gemacht. Um 6 Uhr morgens ist unser Zug dann gestartet und bereits mittags um halb 12 waren wir in Jaipur.
Dort haben wir dann erstmal einen sehr witzigen Rickshaw Fahrer kennengelernt - er kannte erstaunlich viele Witze, auch wenn wir nicht immer alle lustig fanden. Dieser Rickshaw Fahrer hat uns dann das ganze Wochenende über begleitet, weil in Jaipur alle Sehenswürdigkeiten total verteilt sind und man praktisch kaum irgendetwas zu Fuß zurücklegen kann.
Unser Rickshaw Fahrer hatte sogar eine Musikanlage, sodass wir immer mit laut aufgedrehter Musik durch die Stadt und das umgebende Land fahren konnten.
Da wir ja nicht einmal 2 komplette Tage in Jaipur hatten ging es am Samstag nur kurz zum Hostel um das Gepäck abzulegen und dann schon wieder weiter.
Unser erster Stop war der Affentempel der etwas außerhalb der Stadt liegt und zahlreiche Affen beherbergt. Wir haben Nüsse gekauft und durften die Affen dann füttern und manche von ihnen sind wirklich unglaublich zutraulich und klettern einem auch auf die Schultern. Etwas Respekt hatten wir zuerst schon, aber die kleinen Affen waren zwar manchmal unglaublich frech und haben uns an den Haaren gezogen aber gefährlich erschienen sie mir eigentlich nicht.
Die Affen gelten übrigens als Reinkarnation Hanumans und werden deswegen von den Hindus täglich gefüttert.
Auf dem Weg zum Affentempel gab es auch einen Schlangenbeschwörer - meine Abneigung gegen die werde ich wohl nie loswerden... Nachdem ich dann erstmal schnellstmöglich ans andere Ende des Weges gerannt bin, hat sich einer meiner Mitfreiwilligen die bestimmt 1,5 m lange Schlange um den Hals legen lassen...
Füttern mit "Affennüssen"

Am Anfang noch etwas zögerlich...

Doch die Affen kennen keine Scheu!

Morgan fand das nicht ganz so toll...

Ein bisschen an den Haaren ziehen...


Attacke!

Nach dem Affentempel ging es tierisch weiter. Wir hatten von der Elephant village etwas außerhalb von Jaipur gelesen und wollten diese unbedingt besuchen.
Jaipur hat ziemlich viele Elefanten, viele Familien besitzen einen oder auch zwei. Hathi Gaon ( Elefantendorf) wurde gegründet um den Elefanten und ihren Besitzerfamilien angemessene Unterkünfte zu bieten, und um den Elefanten einen ruhigen Ort außerhalb der Stadt zu bieten. So gibt es dort die riesigen Behausungen für die Elefanten und Unterkünfte für die Familien mit ihren Kindern. Es gibt außerdem zahlreiche kleine Seen, die die Elefanten nutzen können um zu trinken und zu baden.
Elephant village beherbergt über 100 Elefanten und deswegen kann ich natürlich überhaupt nicht beurteilen ob es allen diesen Elefanten gut geht. Bei der Familie die wir besucht haben kann ich aber sagen, dass ihre Elefanten alle total entspannt und freundlich waren. Jeder Elefant hat sein eigenes "Betongebäude" und es gibt schon auch die Fußfesseln, die an einem Fuß festgemacht werden, wenn der Elefant gefüttert, bemalt und gewaschen wird. Aber die Elefanten werden gut umsorgt, dürfen auch mal frei herumlaufen und kommen dann aber wieder, weil sie wissen wo sie ihr Futter bekommen. Natürlich kann man jetzt sagen, dass Elefanten trotz allem wilde Tiere sind und in Freiheit leben sollten, allerdings ist der asiatische Elefant eine bedrohte Art. Elephant village hat es sich auch zur Aufgabe gemacht dem entgegenzuwirken, sodass man auch das ein oder andere Elefantenkalb finden kann. Natürlich glaube ich auch, dass die Wildnis für Elefanten immer noch das beste ist, doch wenn das schon leider nicht möglich ist, glaube ich jetzt dass Elephant village einer der besten Orte ist für einen Elefanten.
Wie gesagt, dass war der Fall bei der Familie, die wir besucht haben und es kann natürlich 5 Häuser weiter schon ganz anders aussehen...
Das Elefantenmädchen das wir näher kennen lernen durften, heißt Rani Soniya (Königin Soniya) und ist 12 Jahre alt. Wir durften sie reiten, bemalen, waschen und füttern und die ganze Zeit über war sie unglaublich sanft und hat unsere Hände mit ihrem Rüssel erkundet.
Zuerst war ich total gegen das Elefantenreiten, den die Elefanten die ich zuvor in Jaipur gesehen hatte, hatten alle diese Elefantensänften auf dem Rücken. Diese Sänften machen es bestimmt bequemer für den Reiter (den so ein Elefant ist wirklich unbequem!) doch ich kann mir gut vorstellen, dass sie für den Elefanten weniger angenehm sind (zumindest wenn die Sänfte nicht richtig angepasst ist).
Doch unser Guide meinte dann, dass auch sie es vorziehen ihren Elefanten nur eine Decke umzuschnallen und so haben wir uns dann doch dafür entschieden.
Wie gesagt sonderlich bequem war das nicht, aber dennoch ein Erlebnis!
Anschließend durften wir Rani mit Bambus füttern (Elefanten nehmen übrigens täglich über 200 Kilo futter zu sich...!) Wir haben ihr die Bambusstücke hingehalten und sie hat sie mit ihrem Rüssel aus unseren Händen genommen.
Anschließend durften wir sie noch bemalen (wobei ich die Ehre hatte und ihrem Kopf zugeteilt wurde) und am Ende haben wir die Farbe dann wieder abgewaschen.
Für das ganze haben wir dann schlussendlich etwas mehr Geld bezahlt, als wir es vermutlich bei den Elefantenführern in der Stadt gezahlt hätten, dafür wissen wir aber dass es den Elefanten dort gut geht und das Geld wird in das Futter und die Miete der Elefantenbehausungen (die der Stadt gehören) investiert.













An Tag 2 in Jaipur haben wir uns dann das Amber Fort, den Seeplast und den Windpalast angeschaut und sind anschließend noch etwas durch die pink city geschlendert.
Das Fort ist rießig, liegt auf einem Hügel und vor allem die Spiegelhalle ist total beeindruckend, ihre kompletten Wände sind mit zahlreichen kleinen Spiegeln bedeckt.
Anschließend haben wir einen kurzen Zwischenstop beim Seepalast gemacht, der als Sommeresidenz für den Raja gebaut wurde. Zwei seiner Stockwerke liegen unter Wasser, was abkühlen soll. Und der See dient auch als Schutz gegen Feinde.
Und auch der Windpalast hat uns mit seiner Fassade sehr beeindruckt.
Amber Fort

Amber Fort

Amber Fort

Amber Fort: Eingang zur Spiegelhalle

Amber Fort

Spiegelhalle

Spiegelhalle

Spiegelhalle

Spiegelhalle

Spiegelhalle

Windpalast

Windpalast

Seepalast
Früh am Montagmorgen ging es dann wieder zurück nach Jodhpur. So schön Jaipur auch ist, Jodhpur gefällt mir wirklich besser, ich finde es hat mehr Charme. In Jaipur ist alles verteilt und es hat meiner Meinung nach keine so richtige Altstadt, wie wir sie in Jodhpur rund um den Clocktower haben. 





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