Mein Jahr in Indien: भारत में मेरी वर्ष: Und das sind sie!

Das sind sie, die 79 Sambhali Sambhal Schüler, wobei ich ehrlich gesagt unsicher bin, ob dass jetzt auch wirklich alle sind.

Die letzten Tage haben wir viel Zeit damit verbracht für jeden und jede ein eigenes Profil zu erstellen, was bei der Anzahl natürlich ein großes Chaos ist, in dem dann schon mal der ein oder andere untergekommen sein kann. Vor allem da nicht jedes Kind jeden Tag kommt.

Profile erstellen heißt, dass wir jedes Kind nach Name, Alter, Informationen zur Familie und zur eventuellen Schulausbildung befragt haben. Im Guesthouse hab ich dann für jeden Einzelnen ein Word Profil erstellt, um in diese große Gruppe an Kindern etwas Struktur rein zubringen. Diese Profile können hoffentlich irgendwie für Fundraising genutzt werden und zudem erleichtern sie auch uns Volunteers mehr über unsere zukünftigen Schüler zu erfahren und vor allem ihre Namen zu lernen.

Die Kleinen sind echt süß, doch viele von ihnen sich leider auch krank - zum Beispiel wissen wir schon von einem Polio Fall, doch ich bin mir sicher, dass das nicht der einzige ist...

Zudem sehen viele der Kinder für mich oft jünger aus als sie eigentlich sind, weil man sie nicht mit europäischen Kindern vergleichen kann. Sie sind viel kleiner, was aber bestimmt auch wegen der Unterernährung so ist.

Das Alter dieser Kinder variiert zwischen 3 und 15 Jahren. Sie stammen oft aus Familien mit mehr als 5 Kindern und einige ihrer Mütter gehören zu den "garbage pickers". Es ist keine Seltenheit wenn die Mutter mit 26 Jahren schon 7 Kinder hat oder wenn sie ihr erstes Kind eben schon mit 15 Jahren bekommen hat.

Wie genau wir in Zukunft vorgehen werden in dem Center ist immer noch nicht ganz klar. Es wäre natürlich besser in kleineren Gruppen zu unterrichten, aber die Räumlichkeiten geben es nicht her.

Seit gestern haben Sophie und ich angefangen mit "unserer" Klasse zu arbeiten, wobei sich auch da an den "Teilnehmern" nochmal was ändern kann. Gestern waren es etwa 20 Schüler, wobei das Level sehr verschieden ist. Einige hatten noch Probleme damit Buchstaben abzuschreiben, während andere schon mega fit sind in verschiedensten Vokabeln. Daher ist es gut, dass wir uns die Klasse zu zweit teilen, sodass eine den Schwächeren helfen kann.

Leider gibt es auch ein großes Gefälle zwischen Mädchen und Jungs. Man merkt, dass Familien eher Jungs zur Schule schicken und Mädchen nur selten die Gelegenheit dazu bekommen. Daher wollen Sophie und ich auch gezielt die Mädchen unserer Klasse fördern, da unsere NGO sich ja eigentlich auch auf women empowerment spezialisiert hat.

Wenn ich abends nach den zwei Stunden in diesem Center zurückkomme, bin ich zwar mega glücklich aber im Moment auch mega fertig. Es ist schon sehr anstrengend mit all den kleinen Kindern auf einmal. Doch sie hängen sich auch sehr schnell an einen - vor allem die Kleinen - und wollen einen kaum gehen lassen. Daher freue ich mich trotzdem jeden Tag darauf wieder ihr Lächeln sehen zu dürfen auch wenn ich schon im Voraus weiß, wie müde und erschöpft ich danach sein werde.