Montag, 21. September 2015

Im Venedig des Ostens

Jetzt habe ich meine erste Rajasthan-Reise hinter mir. Einmal im Monat können wir zusätzlich den Freitag zum Wochenende frei nehmen und verreisen. Das haben Tabea, Gracie und ich letztes Wochenende endlich mal gemacht. Wir sind mit einem private bus bis nach Udaipur gefahren und hatten dort 2,5 traumhafte Tage, an denen wir einfach mal versucht haben nicht an die NGO zu denken.
Wir hatten jeder einen "Sleeper" in dem Bus und haben versucht in der Nacht von Donnerstag auf Freitag die rund 7 Stunden Busfahrt irgendwie schlafend zu verbringen. Es war sehr abenteuerlich, da der Bus durch die Berge auf einer sehr kurvigen Straße fährt, aber irgendwie hat das mit dem Schlafen dann doch noch funktioniert.
In Udaipur konnten wir dann zwei Nächte in einem wunderschönen Hostel am Pichola See verbringen.
Udaipur wird auch "Vendig des Ostens" genannt und ist anscheinend die romatischste Stadt ganz Indiens. Auf jeden Fall ist dieser Ort wunderschön und wir haben unseren Kurztrip sehr genießen können. Wir sind durch die Gässchen geschlendert, haben uns in verschiedene Cafés gesetzt (darunter auch eine deutsche Bäckerei!), haben uns all den Schmuck und die Stoffe, die dort verkauft werden, angeschaut und einfach die Aussicht auf das Wasser genossen.
Außerdem war auch die Luft sehr angenehm, da es einfach mal fast 10 Grad kälter war als in Jodhpur und fast immer ein Wind wehte. Es hat auch ab und zu geregnet, worüber wir uns aber sehr gefreut haben. Ich kann jetzt schon verstehen, warum der Monsun in Indien so sehr herbeigesehnt wird :-D
Udaipur ist auch Drehort für einen der älteren James Bond Filme, nämlich "Octopussy". Die zahlreichen Rooftop Restaurants zeigen diesen Film fast jeden Abend.
Udaipur ist sehr touristisch, zumindest im Vergleich zu Jodhpur. Als "Weiße" ist man dort weniger etwas Besonderes, da es viele Backpacker-Touristen gibt. Daher gibt es auch viele kleine Cafés und Restaurants, die auf westliches Essen spezialisiert sind.
Als wir Sonntag Vormittag in einem Café saßen, hörten wir auf einmal laute Trommeln und dann zog ein Festivalszug an uns vorbei. Ein Jain Festival wurde zelebriert und nicht nur mega viele Menschen, sondern auch Kamele und Pferde zogen an uns vorbei. Sogar einen Elefanten haben wir gesehen. Die Menschen haben uns indische Süßigkeiten geschenkt und uns die ganze Zeit zugewunken und angelächelt.
Unsere Rückfahrt hat dann schon nachmittags begonnen, sodass wir aus unseren Sleepern heraus die Landschaft bestaunen konnten, durch die wir fuhren. Ich hätte nicht so viel Grün erwartet, aber wir sind durch die Berge gefahren und ich bin wirklich froh, dass ich das alles mal sehen konnte. Wir kamen an zahlreichen kleinen Dörfern vorbei, wobei diese manchmal aus nicht mehr als 5-6 Häuschen bestanden. Wenn wir durch den Wald gefahren sind, saßen des Öfteren Affen auf den Bäumen über uns und auch einen Pfau habe ich entdeckt. Die sieben Stunden Fahrt vergingen dann echt schnell, sodass wir seit gestern Nacht wieder zurück in Jodhpur sind.




In Udaipur gibt es sehr viel Schmuck aus Echtsilber zu kaufen. Und natürlich um einiges günstiger als in Europa


Diese zwei Schwestern verkaufen Schmuck auf der Straße. Sie wollten uns zuerst auch nur ihre Sachen verkaufen.
Doch nachdem wir Nein gesagt hatten, haben sie sich einfach nur zu uns gesetzt und mit uns geredet.
Sie sind beide so mega nett zu uns gewesen und waren sehr an unserem Leben in Jodhpur interessiert.
Zwar konnten sie nicht so viel Englisch und wir sprechen ja auch kaum Hindi, aber die Unterhaltung hat trotzdem geklappt.
Als wir später in einem nahegelegenem Café saßen, haben wir beschlossen ihnen Kuchen zu kaufen. Den Kuchen haben sie dann sofort mit ihrer ganzen Familie geteilt.



Dieser Mann ist auf Miniaturkunst spezialisiert, was in Udaipur ein großes Ding ist.
Er hat uns unsere Fingernägel bemalt,. Diese Details auf so wenig Platz sind einfach nur unglaublich. 

Tabeas Elefant

Mein Pfau

Jain Festival

Jain Festival

Jain Festival

Jain Festival

Tempel

Tempel


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Jain Festival

Jain Festival

Jain Festival


Tempel

Tempel

Auf der Rückfahrt

Auf der Rückfahrt


Zurück in Jodhpur zu sein ist irgendwie ein komisches Gefühl. Einerseits hat mir dieses Wochenende wirklich gut getan und ich wäre gern noch länger in Udaipur geblieben. Vor allem die Temperaturen dort waren wirklich angenehmen. Auf die Hitze in Jodhpur könnte ich gerne verzichten. Aber andererseits freue ich mich jetzt schon wieder auf die Arbeit mit den Frauen und Mädchen.
Hier noch ein paar Heftaufschriebe meiner Vormittagsklasse zum Thema family members.  Es ist zwar vermutlich jedem klar, dass indische Familien größer sind als unsere und dass die Frauen im Schnitt jünger zu Müttern werden. Trotzdem finde ich es krass, dass mal in Zahlen ausgedrückt zu sehen. Ich habe ihnen anschließend erzählt, wie das bei meiner Familie aussieht.








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